Volker Pellen
Der König ist tot – hoch lebe der König
Strongmanrun Nürburgring 30. April 2022
Der Strongmanrun ist die Mutter der Hindernisläufe in Deutschland. Nach Münster und Weeze fand er seine Heimat in der grünen Hölle Nürburgring, wo er nun schon im 10. Jahr stattgefunden hat. Es wird das letzte Mal sein, dass der Strongmanrun unter diesem Namen dort stattgefunden hat. Grund genug für den Hindernislaufguru, mal genauer hinzuschauen und nachzuhaken.
Der Strongmanrun war mein erstes OCR Event vor nun 10 Jahren. Freunde machten bereits regelmäßig bei diesem Spaß mit und wollten mich mitnehmen. 2013 war es aber noch so, wenn man sich nicht innerhalb von 3 Tagen dazu entschieden hatte, dort mitzumachen, war die Veranstaltung ausgebucht und das mit Teilnehmerzahlen im 5stelligen Bereich. So bekam ich kein Ticket mehr und wählte somit eine Veranstaltung bei unseren Nachbarn in Belgien und weil es so geil war dann auch in Luxemburg und den Niederlanden, bis ich dann auch endlich mal in Deutschland an den Start konnte. Auch eine Winteredition in der Schweiz habe ich mitgemacht.
Throwback mit Till und Marco:
Die Veranstaltungen in den Benelux Ländern gibt es bereits schon länger nicht mehr. In Belgien war es noch kurz der Spartacus Series angegliedert, aber dann aus dem Programm gekickt. Und auch in den Niederlanden wurde schnell ein neuer Name gefunden.
Nachdem nun klar war, dass das Boot von Fisherman’s Friend nicht mehr im Boot war, wird es den Lauf unter dem Namen nun auch nur noch dieses Jahr geben und das am Nürburgring und in Köln.
Auf Anfrage an die Österreicher gaben auch diese bekannt, dass die Veranstaltung in Engelberg in diesem Jahr nun doch nicht stattfinden wird und im kommenden Jahr unter neuer Fahne wehen wird.
Mit Frau und Tochter erreichten wir also den Nürburgring. Parkticket kostete 10,- € on Top. Ich musste dann zur Pressestelle ins Hotel, welches direkt an der Rennstrecke hinter der Tribüne liegt. Auf dem Weg dort hin traf ich auch schon Maylin, die beim Gewinnspiel einen Startplatz gewonnen hatte.
Pressestelle ist immer sehr angenehm. Es gibt meist noch eine Kleinigkeit zu trinken und zu essen. Toiletten sind sauber und nicht überfüllt. Man muss sich nicht mit der Registration abmühen und es reicht, wenn man erst kurz vor dem Start in den Trubel marschiert. Hier sollte man allerdings frühzeitig dort sein, damit man die Party mit Livemusik der Legendary Ghetto Dance Band miterleben kann.
Zu dieser Abschiedsparty machte ich mir keinen Stress. Ich wollte auch nur eine Runde, d. h. 12 km laufen. Zum ersten Mal in Begleitung einer GoPro, um die Highlights einzufangen.
Ich stand also im Startblock ganz vorne und hinter mir ca. 7000 weitere Starter. Es ist nicht 5stellig geworden, aber dieses Problem haben aktuell wohl die meisten Veranstalter. Corona ist noch unter uns und somit die Angst vor Ansteckung, das Geld ist knapp in vielen Kassen und viele Ex-Teilnehmer wollen ihre zusätzlichen Kilos (im Schnitt hat jeder Deutsche in der Coronazeit 5 kg zugenommen) nicht von der Couch bewegen.
Egal! 7000 Hindernisläufer und Läuferinnen beim Massenstart. Es wurde getanzt und geklatscht und zur weiteren Aufhellung aller Gemüter kam nun auch noch die Sonne raus. Der Countdown zählt runter und die ersten werden nervös. Die Anspannung steigt. Immer wieder ein unbeschreibliches Gefühl diese Sekunden vor dem Start. Bei manchen steigt das Adrenalin so dermaßen in die Glieder, dass sie anfangen müssen zu hüpfen – 2… 1 … Go!
Wir sind auf der Strecke, also die Vorderen. Bis der Letzte über die Startlinie gegangen ist, vergehen bestimmt noch einige Minuten. Wir laufen über die Rennstrecke, wo sonst die Rennwagen ihre Drehzahlmesser hochjagen.
Bei früheren Veranstaltungen lagen hier noch Strohballen. Wieso liegt hier eigentlich überall (kein) Stroh rum?
Neben den ersten Treppen treffe ich nun auch auf die ersten Hindernisse. Einfache Holzhindernisse mit Stufen, aber ich war ja einhändig unterwegs. Auch ein Schaumbad durften wir durchqueren. An vielen Hindernissen standen bereits Beachflags mit dem neuen Veranstaltungsnamen für 2023.
Verpflegungsstand nach ca. 3 km. Hier irgendwo bogen dann auch die Funläufer über 6 km wieder Richtung Ziel ab.
Kriechhindernisse und ein paar Gräben mit Hügeln und hinter dem 6. Kilometer dann ein Reifenstapel. Die Hälfte ist also geschafft.
Es geht nach der langen Steigung durch den Partytunnel mit Licht und Nebel, wo (glaube ich) ein Wattenscheid 09 Lied lief – Watt???
Es gab noch eine 2. Verpflegungsstelle unterwegs. Ich weiß gar nicht, ob im Zielbereich noch eine war für die 2 Runde. Im Ziel selbst gab es ein Finisherbier.
In einem Kiesbett kam dann die Schnecke, man läuft in eine Spirale rein und auch wieder raus und ständig der tiefe Kies. Das macht die Beine schön madig.
Einmal längs durch das Schwimmbecken und den Hang Richtung Zielgerade an einem Seil hochkraxeln.
Unsere Empfehlungen für den Sommer
Obstacle City Run 09. Juli 2022 – Wir sind vor Ort!!!
Spartan Race St. Pölten am 01./02. Juli 2022 – Wir sind vor Ort!!!
Erzberg Adventure Days am 16.-23. Juli 2022 – Wir sind wahrscheinlich vor Ort!!!
Xletix Tirol am 23. Juli 2022 – Wir sind wahrscheinlich vor Ort!!!
Survival-Run im Serengeti-Park Hodenhagen am 10. September 2022
Oben erwartet uns der Containerhafen, also verschiedene Hindernisse zum Klettern und auch mit Wasser und als Finale die Rutsche, die zunächst nicht so spektakulär erscheint, aber einen gemeinen Buckel in der Mitte hat.
Auf dem Weg ins Ziel begrüßte mich Moderator Marco Kochbeck mit einer High 5. Cooler Moderator, der immer Stimmung macht und die Teilnehmer mit seinen Worten ins Ziel trägt.
Nun gab es die Finisher Medaille und das bereits erwähnte Finisherbier nach dem Finisherfoto von Sportograf.
Für das Finishershirt musste man dann wieder zurück zur Registration. Ein sehr schönes Shirt übrigens. Gefällt mir gut.
Das war er also, mein letzter Strongmanrun. Ich belegte wohl irgendwie Platz 32 bei den 12 km Läufern, aber zum einen war es egal für mich und zum anderen gab es Probleme mit der Zeitnahme. Meine Bruttozeit ist z. B. kürzer als die Nettozeit. Nennt mich The Flash. Außerdem wurde die Platzierung nun doch nach der Nettozeit erstellt und nicht, wie zuvor angegeben nach Zieleinlauf.
Strecke und Hindernisse wirkten ein wenig ausgedünnt. Es fehlte zum Beispiel der Kilimandscharo und es gab auch keine Monkeybar. Alles in allem aber ein Riesenspaß für die Teilnehmer.
Da ich ja mit der GoPro gelaufen war, gibt es hier auf unserem YouTube Channel den Movie dazu:
Ab 2023 heißt es also: Hotfoot Run! Dann lassen wir wieder den Asphalt des Nürburgrings brennen.
Letzte Woche haben sie den Termin rausgehauen: 06. Mai 2023
Hier geht es zu den Tickets: Hotfoot Run
Fehlt euch noch die Strongmanrun Medaille in eurer Sammlung? Dann habt ihr noch die eine einzige und auch allerletzte Möglichkeit, am 10. September 2022 in Köln an den Start zu gehen.
Anmeldung: Strongman Run Köln
oder als Volunteer: Volunteer Club
Hier sind noch ein paar Hintergründe, warum es nicht mehr Strongmanrun heißen wird:
Zunächst ist Fishermans Friend nicht mehr Träger der Veranstaltungsreihe. Diese haben aber das Namenrecht auf Strongmanrun, also darf der Name nicht mehr genutzt werden.
Das kommt aber auch ganz gelegen, denn mit 35-40 % weiblicher Teilnehmer passt der Name nun auch nicht mehr, denn auch die teilnehmenden Women sind strong.
Heiße Füße können aber alle bekommen im nächsten Jahr, denn das ist geschlechts-, wenn vielleicht auch nicht geruchsneutral.
Ich möchte mich auch weiterhin bei meinen Unterstützern bedanken (auch im Namen der Familie):
- Icebug Schuhe
- HYROX – Nute den Code um 10% zu sparen:
- Smmash Bekleidung mit Volker Pellens persönlichen Sponsoren
Und natürlich nochmals 1000 Dank an Strongmanrun aka Hotfoot Run.