Marisa Primavera

Spartanrace Trifecta Weekend und Europameisterschaft in Verbier/Schweiz

Ein Wochenende, wie es unterschiedlicher nicht hätte verlaufen können. Wo am  Samstag noch strahlender Sonnenschein war, wurde dieser vom Weltuntergangssonntag vernichtet. Marisa war in diesem Wechselbad der Gefühle unterwegs für euch. Sie hat sich durchgekämpft, wo andere aufgegeben haben.

Am Freitag den 17.9. ging es los – auf zur Sparten EM nach Verbier!

Erstmal ging es wie immer ab zum Gelände – auf 1500hm bei bestem Wetter, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Da hatte ich noch gute Laune.

Auf dem Weg von der Gondel zur Registrierung entdeckten wir dann ein Hindernis nach dem Anderen und so langsam wurde mir flau….alles auf einen Haufen….und alles auf Asphalt – das wird ja spannend:

Slack line – ok, da mach ich burpees – olympus, hercules hoist, bucket carry, atlas stone, A-frame, tyrolean traverse, spear throw – nochmal burpees – vertical frame, z-wall, inverted wall, rope climb, slippery wall und multirig – echt jetzt….kurz vor Ziel wieder burpees!

Aber ok….ist ja auch eine EM 😉 – also los zur Registrierung.

Wie zu erwarten war, haben wir viele bekannte Gesichter getroffen und es wurde sich geherzt, gelacht und man hatte endlich wieder dieses OCR Community Feeling!

Am Abend stand dann die Nationsparade an – für mich zum ersten Mal und gleich für Deutschland starten – ein wirklich enormes Gefühl. Leider waren wir nur eine recht kleine Gruppe und auch von unseren Eliteathleten schloss sich kaum einer der Parade an. Hervorzuheben sind hier wirklich die Teams aus Ungarn, Polen, Italien – die mit einer großen Anzahl an Athleten und viel Anfeuerungsrufen, Hymnen und guter Stimmung durch die Straßen zogen.

So langsam wurde es dann auch Dunkel und es zog Kälte auf…aber wir sind ja auch in den Bergen. Nach der Parade ging es daher schnurstracks ins Hotel zum wohlverdienten Erholungsschlaf.

Und dann war es endlich soweit. Am Samstag stand ich pünktlich wieder bei schönstem Sonnenschein  in meiner Age Group am Start.

Anfangs unglaublich nervös, trat nach den ersten Wänden eine kleine Routine ein. Nicht überpacen, langsam machen – es ging schließlich über 12 km bis auf 2650 HM nach oben.

Nach den ersten Wänden folgten die monkeybar, sandbag carry, barbed wire crawl, plate drag und der twister bevor es bis zum chain carry nochmal richtig steil querfeldein zum ersten Gipfelkreuz ging. Aber es wäre ja keine EM wenn es das schon gewesen wäre.

Nun fing der schöne Teil an. Über tolle Trails, den Grat weiterhin stetig bergauf bis hin zum See wo bereits der log carry und gleich danach der Armer auf uns warteten. Ich muss gestehen, dass ich mir immer wieder die Zeit genommen habe, diese Aussicht zu genießen – einfach unglaublich. Danach ging es nochmal die letzten Meter steil nach oben, bevor der Downhill losging.

Konnte ich als Bergziege einige Athletinnen überholen, so bremste mich der Downhill doch wieder aus. Ich bin einfach zu alt um da unbeschwert runterzuballern 😉 Aber ich werde besser. Nun stand noch die 9 feet wall an, beater, bender und dann war es auch schon geschafft – zumindest bis auf den letzten Kilometer,  den ja noch die 13 Hindernisse kürten.

So gab es dann die zu erwarteten burpees bei der slack line – olympus lief und nun der hercules hoist. Noch nie hatte ich hier irgendwelche Probleme. Ich wusste zwar schon, dass die Körner ziemlich am Schwinden waren und dann das: ich bekam die Platte kaum hoch! Immer wieder ging ich in Startposition – aber da ging nichts! So schwer war das Ding noch nie!! Da wurden für die EM doch einfach noch ein paar Kilos druntergeschraubt.  Also – ab und die nächsten 30 burpees absolviert.

Zumindest liefen dann die carrys – diesmal eine Kombi aus bucket – atlas stone – bucket. Und im Zielbereich kamen dann wie erwartet spearthrow burpees und noch die multirig burpees hinzu, bevor dann auch ich endlich übers Feuer springen durfte!

Total abgekämpft und ziemlich kraftlos aber mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht kam ich dann ins Ziel und erhielt die wunderschöne EM Medaille. Am Ende durfte ich mich über einen 7. Platz in meiner Age Group freuen – und darauf bin ich mega Stolz!

Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht noch das Trifecta mitnehmen würde.

Und somit ging es am nächsten Tag noch auf zum Super und Sprint – und die hatten es in sich!

Hatten wir am Vortag noch bestes Wetter, so starteten wir am Sonntag im strömenden Regen. Die Bergspitzen, am Vortag noch grün waren jetzt bereits schneebedeckt.

Einige Elite und Age Group Athleten mussten aufgrund der extremen Witterung wegen Unterkühlung abbrechen und so wurde bei uns im Super bereits die Strecke gekürzt. Eine schnelle und absolut vernünftige Entscheidung der Veranstalter!

Also ging es 2mal auf die Sprint Strecke – und damit zum zweiten Trifecta Weekend in diesem Jahr.

Ein Wahnsinnswochenende, mit unglaublich vielen neu gewonnen Eindrücken, Emotionen, über mich selbst hinauswachen und der Erfahrung, dass sich auch Hindernisse immer wieder verändern können und damit immer wieder eine neue Herausforderung stellen.  Eine Zeit mit tollen Menschen, neuen Freunden, tollen Teams, tollen Nationen, wo nicht nur der Siegergedanke zählt, sondern Freude und Leidenschaft für diesen Sport.

Schön, Teil dieser Gemeinschaft zu sein und ein Danke an alle, die mich so sehr unterstützen.

Jetzt geht es weiter – es warten noch ein paar Rennen – schließlich muss die Qualifikation für London 2022 her!

Write a comment:

*

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Folge dem Hindernislaufguru: