Volker Pellen

Marathon vor ausverkaufter Hütte!

Mud Masters Airport Weeze 17./18. September 2022

Heimspiel in Weeze heißt es bereits seit 9 Jahren für mich, wenn Mud Masters die Matsch-Anbeter zum Airport ruft. Und die Macher werden nicht müde, immer wieder neue Challenges für die echten Diehards anzubieten. Es gab z. B. den 24h Lauf, die Nightshift, die 24h Games, Bulletproof und nun den Duathlon.

Mal kurz zur Übersicht:

Es gibt beim Mud Masters drei Distanzen. Zum einen gibt es 6 km, die optimale Strecke für Einsteiger und Spaßläufer, diese Distanz wird bei 12 km direkt mal verdoppelt und Fortgeschrittene werden ihre Freude daran haben. Zu guter Letzt gibt es die 16 km, was bereits eine Herausforderung ist. Hier laufen die Ambitionierten.

Wer bei einer dieser Distanzen extrem unterfordert ist, wagt sich an den Marathon. Dazu läuft man zunächst die 16 km, anschließend 12 und am Ende 2x die 6 km. Nun könnte man sagen: aber das sind ja nur 40 km! Mud Masters legt bei den Strecken gerne mal ein Schüppchen drauf. Allein die 6 km Runde war über 7,5 km lang.

Und dann sind da ja noch die ganz besonderen Challenges für die richtigen Diehards, wie Mud Masters die Teilnehmer nennt. Hier wurden Freundschaften geschlossen, Ehen getrennt, Kinder geboren, … Scherz! Obwohl – es würde mich nicht wundern.

Es gibt aber auch noch die Family Edition, wie der Name schon sagt ist der für die ganze Familie. Auch hier nehmen wir immer gerne dran teil, um die Kids bereits an das Hindernislaufen zu gewöhnen. Zur Auswahl stehen 3 und 5 km. Die Kinder haben eine Heidenspaß und man sieht nur glückliche Gesichter voller Matsch.

Nun hatte Mud Masters zum Duathlon geladen. Duathlon bedeutet, dass man zunächst den oben beschriebenen Marathon mit allen Hindernissen absolviert und dann anschließend mit einem 15 kg Rucksack nach dreimal die 6 km Runde in einem Speedmarsch hinter sich bringt, allerdings ohne Hindernisse.



Samstag, 17. September 2022 und da ist auch schon das erste Hindernis, der Wecker, denn der Start ist bereits um 07:50 Uhr – in Worten SIEBENUHRFÜNFZIG!!! Und man sollte mindestens eine Stunde vorher dort sein.

Am Vorabend packte ich meine Tasche und meine Nahrungsrationen zusammen. Ich wusste immer noch nicht, was ich anziehen sollte. Es war ja bereits schön frisch am Morgen. Aber wenn man mit dicken Klamotten ins Wasser steigt oder gestiegen wird, trocknet es nicht und man kühlt schnell aus. Also 2 Sets einpacken – Plan A und B.

Also schälte ich mich aus dem Bett und frühstückte ordentlich mein Müsli. Kurz frisch machen und dann das zweite Frühstück – Früchtetoasts. Zähneputzen und ab ins Auto.

Der Straßen waren noch leer und ich war relativ zügig in Weeze, um dann hinten auf dem Crew- und Presseparkplatz zu parken. Von dort ging es direkt zum Infostand, denn ich hatte noch gar kein Ticket.

Ich wurde sehr freundlich begrüßt und bekam dann auch völlig problemlos meine Unterlagen. Zur Begrüßung der vielen Bekannten kommt man immer nur kurz, denn das Athletenbriefing war schon dran und das alles in einem ausgedienten Flugzeugbunker. Airport Weeze war nämlich früher ein britischer Militärflughafen.

Noch wenige Minuten bis zum Start und glücklicherweise musste ich noch auf die Toilette. Kennt ihr das, wenn ihr darauf wartet und es kommt nichts. *schwitz

Auf dem Weg zur Toilette traf ich dann Andre, der Mann hinter Mud Masters. Ein sehr angenehmer Mensch, immer sehr höflich und ganz bescheiden. Zumindest bei mir ist er so und er begrüßt mich recht freundlich. Ich hätte mich gerne länger mit ihm unterhalten, aber a) das Klo rief und b) der Start. Noch kurz vorm Eingang ins Startfeld eine Instastory, wo der Moderator dazwischenruft: „Volker Pellen bitte an den Start!“ Marco und ich kennen uns nun auch schon viele Jahre.

Nun war es so weit. Nur noch wenige Minuten und die Marathonies und Duathlonies gehen über die Startlinie.

Im Vorfeld wurde bereits Druck aufgebaut, denn die Rheinische Post und die WDR Lokalzeit Duisburg hatten über mich und meine Vorbereitung zum Mud Masters berichtet. Aber egal, nun ist der Tag X.

3..2..1 und Start, und auch schon wieder stehen. Nach den ersten Startern wurde das Feld aufgehalten, so dass immer nur kleine Wellen loslaufen, um die Strecke und Hindernisse zu entzerren. Aber jetzt bin auch ich unterwegs.

Es ging über den Zuschauertunnel und der ersten Kreuzung raus auf die Wiese. Nach einigen Laufmetern kam dann auch bereits das erste richtige Hindernis zum Wachwerden. Der Sizzler ist ein Crawl, also ein Kriechhindernis, wobei allerdings Stromdrähte herabhängen und wenn man diese berührt, ordentlich einen versetzt bekommt. Da ich ein bekennender Nicht-Stromer bin, wählte ich die Pussylane. Das ist das gleiche Hindernis nur ohne Strom.

Es ging in die Kiesbaggerei, wo bereits Reifenstapel und die beste Monkeybar überhaupt bereitstanden. Wer hier abschmiert, landet im Wasser. Die Hindernisse sind übrigens von Bruggink Obstaleconstructions.

Irgendwo musste man einen Partner auch noch Huckepack nehmen.

Die Strecke an sich hat es schon in sich. Wiese, Kies, Sand und Matsch und dazu ging es ständig hoch und runter, wie bei den beiden Matschhügeln und dem Wassergraben dazwischen. Noch war alles schön gängig, aber die Erfahrung sagte, dass es in der zweiten Runde, wenn bereits einige Hundert oder gar Tausende Teilnehmer hier durchmarschiert bzw. matschiert sind. Später durfte man auch durch Matsch robben. Der Name ist Programm. Noch ein Kletterhindernis mit Seil an Schrägwand, den Tarzan Swing und wir befinden uns bereits auf der letzten Etappe der 6 km Strecke. Moment, kurz noch einen Sandsack schleppen.

Direkt am Parkplatz befinden sich nun die Hauptattraktionen. Auf einem großen Terrain warteten die eckigen Wasserwalzen, ein Teamhindernis. Anschließend ging es über die riesige Wasserrutsche. Nun war man zweimal nass geworden und fast sauber. Das gehörte zum neuen Konzept der Nachhaltigkeit. Wenn man nicht total verdreckt ins Ziel kommt, braucht man anschließend nicht mehr so viel Wasser, um sich und die Klamotten sauber zu bekommen.

Die anderen Hindernisse dort, wie die endless Monkeybar (eine xxl Monkeybar) und Execution (plötzlich verschwindet der Boden unter den Füßen und Du landest im Wasser waren für die 12 und 16 km Teilnehmer reserviert und mussten noch ein bisschen auf mich warten.

Die Highlights sind auch interessant für Zuschauer, denn diese bezahlen mittlerweile 10,-€ Eintritt. Parkgebühren von 8,- € muss man übrigens auch noch berücksichtigen.



Zurück zur Strecke. Kurz vor dem Ziel wurden wir auf die 12/16 km Strecke geleitet. Ein Blick auf die Uhr, welche bereits über 7,5 km anzeigte. Na, das wird noch lustig. Nach kurzer Schockphase dann aber weiter. Alle Strecken wurden übrigens deutlich mit Schildern und Flatterband, sowie Absperrgittern markiert.

Kurz über einen Bunker und hier gab es eine Verpflegungsstation. Keine Sorge, das war nicht die erste. Es gab davon ausreichende.

Nach der Erfrischung von innen kam die Erfrischung von außen mit einer Rutsche ins Eisbad. Hallo, erst einmal den Kopf untertauchen, bevor es aus dem Wasserbecken geht.

Zum Wiederaufwärmen durfte man nach einer Laufstrecke ein paar Treckerreifen 5x flippen, also umdrehen.

Immer wieder stehen Wände im Weg, die es zu überwinden gibt. Diese ist auch noch schräg, aber negativ.

Riesige Reifen mussten nun gerollt werden. Das geht wieder nur im Team.

Anschließend teilte sich die Strecke und wir gingen in dieser ersten Runde auf die 16 km Strecke. Hier warteten noch große Rohre, ein Carry, ein Crawl (allerdings rücklings im Wasser), eine Monkeybar mit Sprossen, die etwas weiter auseinander hingen und Seilklettern, bevor wir wieder auf der Fortsetzung der 12 km Strecke landeten.

Wieder eine Schrägwand. Ist ja nicht so, dass wir nicht gerade durch irgendwelche Rohre im Wasser gekrochen wären.

Doch dazwischen gab es noch ein Netz zum Drunterkrabbeln, den Plankwalk (die gute alte Schubkarre) und der Marine Table. Eine etwas höhere Plattform, die ohne Leiter oder Steighilfe erklommen werden muss.

Wie bereits erwähnt kommen nun mit der neverending Monkeybar und Execution die finalen Hindernisse.

Noch eine kleine Schleife und einer Burpeelane, also Querbalken über- und unterqueren und es geht auf die Zielgerade. Das Ziel ist vor Augen. Es trennen uns nur eine Pipe (bekannt aus dem Skateboard fahren). Aber Moment, da war doch was. Vor der Pipe rechts abbiegen und in die 2. Runde über 12 km. Anschließend noch einmal über 6 km und noch einmal über 6 km.

Erst nach den letzten 6 km rannte man die Rampe rauf, um anschließend durchs Ziel zu laufen. Der Finisher-Bogen war leider umgekippt und gestaltete sich zum weiteren Hindernis. Und so gibt es leider auch kein Finisher Foto.

Nun wieder zurück zum Flugzeugbunker, denn dort warteten die Rucksäcke von 15 kg. Ich konnte aber keinen für mich finden. Ich fragte nach und man gab mir Auskunft. Es gab eine Infomail und irgendwo im Web steht es auch, dass man einen eigenen Rucksack hätte mitbringen müssen. Dieser würde auf der Strecke regelmäßig gewogen werden. Diese Information ist mangels Infomail völlig an mir vorbeigegangen. Ich fragte noch ein wenig rum, aber es ließ sich kurzfristig kein Rucksack organisieren. Es blieb also beim Marathon. Dafür gab es aber dann noch eine Medaille.

Ich war sehr enttäuscht, dass ich den Duathlon nun nicht bis zum Ende gemacht habe, andererseits war ich aber auch froh, dass ich durch war. Gefühle waren also wie das Wetter, obwohl wir da nicht meckern konnten. Morgens kühl, dann Sonne und nur ein kurzer, aber knackiger Regenschauer.

Ich habe mich noch ein wenig sauber gemacht, mich ins Auto gesetzt, Sitzheizung an und glücklich im Herzen ab nach Hause. Die Tasche voller Schmutzwäsche.

Zuhause habe ich erstmal den Gartenschlauch angemacht, um die Matschklamotten vorzureinigen.

Nun ausruhen und etwas essen, denn morgen geht es schon mit Frau und Tochter zur Family Editon – welches sich trotz harter Challenge, die ich gerade hinter mich gebracht hatte, als eigentlicher Höhepunkt des Wochenendes herausstellen sollte.

Seht dazu das Video von Mud Marta beim Mud Masters Weeze 2022! VIDEO

Ich möchte mich auch weiterhin bei meinen Unterstützern bedanken (auch im Namen der Familie):

Und natürlich nochmals 1000 Dank an Mud Masters!

Du kannst Dich bereits für 2023 anmelden!

Es gab bereits erste enttäuschte Äußerungen, dass es keine Diehard Challenge 2023 gibt, aber keine Sorge, diese werden in der Regel erst später bekannt gegeben und wie wir Mud Masters kennen, haben die bereits einen Plan in der Schublade.


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Fotos: Mud Masters, Rheinische Post, NinLab und Hindernislaufguru

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