Volker Pellen

Ich testete die Laufmaus für euch über ca. ½ Jahr.

Der Sportmarkt strotzt permanent mit irgendwelchen Inovationen. Von der Elevation-Mask bis hin zum Faszienroller gibt es so manches Hilfsequipment, welches Dir den Sportalltag erleichtern und/oder Deine Leistung verbessern soll. Die Meinungen und auch Studien gehen hier immer auseinander. So stieß ich auch auf die Laufmaus. Schon wieder etwas, was niemand braucht?

Nach erstem Kontakt mit dem Team von Laufmaus wurden mir einige Pdf Dateien und Links zu Videos gesendet, um mich in das Thema einzuarbeiten. Dann bekam ich ein kleines Päckchen. Darin befanden sich Testmodelle der Laufmaus in verschiedenen Größen, denn es gibt zwei verschiedene Größen. Zunächst muss ich vorweg erwähnen, dass alleine schon die Verpackung sehr geschmackvoll gestaltet wurde.

In dieser Verpackung befanden sich zwei anatomisch geformte Plastikschalen mit Bändern zum Befestigen. Die Schalen waren schwarz und die Bänder Neongrün und -pink. Das sind nun die Laufmäuse, dachte ich.

Durch die Form passen sie sich der Innenhand an und werden dann mit den Bändern am Handgelenk befestigt. Zusätzlich schiebt man den Zeigefinger in einen Ring aus Klettband. Ok, soweit so gut.

Bevor wir nun unseren ersten Lauf starten, hier ein kleiner Hintergrund aus der Broschüre:

Die LAUFMAUS® entwickelte der erfahrene Sportmediziner Dr. med. Horst Schüler aus Münster, der sich damit nach einem schweren Autounfall und ganzkörperlicher Lähmung zurück ins Leben kämpfte. So wurde aus einem medizinisch hoffnungslosen Fall ein Lauf-Pionier.

Was soll die Laufmaus bewirken?

Zum einen bringt die Laufmaus die Hände in eine bestimmte Position, d. h. Daumen zeigen nach oben vorne. Zeigefinger sind nach vorne gerichtet und die Handaußenfläche dreht sich nach außen.

Das habe ich direkt mal ausprobiert und siehe da, es stimmt. Bei den ersten Schritten ist es vielleicht etwas störend, etwas in den Händen zu halten, aber das Gefühl geht schnell vorbei. Durch die Position der Hände legen sich die Ellbogen an den Körper und die Unterarme werden irgendwie auch geführt. Selbst wenn man vorher nicht wusste, was ein Läuferdreieck ist, nun hat man es von ganz alleine. Was man auch schon mal des Öfteren sieht, ist das Überkreuzen der Hände beim Laufen. Auch das gibt es durch Anlegen der Ellbogen nicht mehr.

Außerdem habe ich den Eindruck, dass ich nun symmetrischer laufe.

Die ersten Schritte waren nun gemacht, vielleicht 2 Kilometer zum Ausprobieren.

Nach dem Mittagessen des Tages nahm ich die Laufmäuse wieder zur Hand und ging auf die Strecke. Da ich nicht über Puls laufe, kann ich zu dieser Entwicklung leider nichts sagen. Thomas W. läuft die 5 km in einer 15er Zeit. Auch er hat von mir ein Paar Mäuse zum Testen bekommen. Er bestätigt eine Absenkung des gemessenen Pulses beim Laufen.

Ich bin also unterwegs. Nach ca. 7-8 km spürte ich meine vorderen Schultern. Irgendwie arbeiten die mit?! Ich kann es nicht näher beschreiben, aber sie werden muskulär belastet.

Die Laufmaus soll den Körper des Läufers aufrichten. Da ich aber ohnehin schon sehr aufrecht laufe, verspüre ich diesbezüglich keine nennenswerte Veränderung. Bei ca. 15 km Laufstrecke brannten die vorderen Schultern richtig, nicht jetzt, wie bei einer fetten Belastung und knapp vor dem Muskelversagen, aber die Muskeln wurden schon beansprucht. Es tut sich also was.

So, nach einem Halbmarathon war ich dann wieder zurück und hatte meinen ersten Laufmauslauf hinter mich gebracht. Die Arme liefen wie auf Schienen. Das war sehr angenehm.

Ich möchte aber auch zwei Punkte anbringen, die mir nicht so gefallen haben. An den Haltbändern für die Handgelenke, waren Plastikelemente, die permanent an die Schale klackerten. Das nervt schon ein wenig, besonders, wenn man ohne Kopfhörer läuft. Und auch das Klettband für den Zeigefinger empfand ich als ein wenig steif und unangenehm. Der Hersteller gelobte diesbezüglich allerdings bereits Besserung.

Am Folgetag machte ich eine Laufpause, so dass ich erst 2 Tage später wieder die Laufmäuse zur Hand nahm. Heute sollen es nur 10 km werden.

Die vorderen Schultern spürte ich heute nicht mehr, aber der muskuläre Bereich der Brustwirbelsäule, also zwischen den Schulterblättern, wurde heute warm. Das konnte man echt richtig gut spüren. Die muskuläre Belastung hatte sich also bereits beim zweiten Testlauf verlagert – sehr interessant.

Die Testphase musste nun leider pausieren, denn es wurde ziemlich kalt draußen. Ich probierte zwar einen Lauf mit den Mäusen aus, aber steckte diese dann nach kurzer Zeit in die Jackentasche. Glücklicherweise sind die Teile recht leicht.

Die Finger, insbesondere der isolierte Zeigefinger, wurden schmerzhaft kalt. Dadurch, dass die Hand leicht geöffnet, also die Finger nicht geschlossen waren und die Kunststoffschalen mit Löchern versehen sind, war an ein Erwärmen der Hände nicht mehr zu denken.

Man hätte a) Fingerhandschuhe benutzen können, wie es andere Laufmausbenutzer machen, aber damit wäre der neurologische Effekt über das Nervensystem der Handinnenflächen unterbrochen. Dann hätte man b) eine dicke Wollsocke oder Fausthandschuhe über Hand und Maus ziehen können.

Ich habe mich für c) entschieden. Laufmäuse in die Schublade und warten bis es wärmer wird.

Ich habe die Laufmäuse bei diversen Trainingsläufen mitgenommen, u. a. beim 12x 5 km Spendenlauf, wo ich den Eindruck hatte, dass mich u. a. die Laufmäuse ein paar Kilometer weitergebracht haben, weil ich einfach das Gefühl hatte, dass ich ökonomischer Laufe.

Wenn ich ohne Laufmäuse laufe, haben sich die Muskeln die Laufmausposition wohl eingeprägt, denn die Handposition und der sich daraus ergebene Rest ist so geblieben. Sehr angenehm.

Was ich noch nicht ausprobiert habe, sind Intervalle auf der Bahn, also mit den Laufmäusen.

Fazit: Wenn jemand behauptet, dass man sowas nicht braucht, ohne dieses vorher zu testen, aber dann mit Trinkrucksack, Kompressionssocken und den neusten Tekkingstöcken auf den nächsten Hügel rennt und sich für den nächsten Tempolauf in Carbon-Schlappen bettet, ist zumindest für den Fortschritt nicht unempfänglich.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass die Laufmäuse den Lauf entspannter machen. Insbesondere der Schultergürtel wird entlastet. Dieses hat zur Folge, dass Ressourcen gespart werden, welche wiederum in die Leistung fließen können. Somit ist die Laufmaus nicht nur für den 0815 Läufer interessant, sondern sollte unbedingt auch im Leistungssport ausprobiert werden.

Auf Empfehlung, die Laufmäuse zu testen, wurden diese im Anschluss direkt im Sortiment der hiesigen Laufsport Bunert Filiale aufgenommen.

Von uns gibt es auf jeden Fall einen Daumen nach oben. Besucht doch mal die Homepage!

Laufmaus


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