Volker Pellen

Spartan Race Sprint München Deutschland 08./09. April 2022

Endlich ist es auch für uns so weit, dass wir an unserem ersten OCR Event im Jahr 2022 teilnehmen können. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an Spartan Race Germany Austria für die Einladung. Also machten wir uns auf die Reise zum Spartan Race Sprint at Night, Spartan Race und einem Date mit Julia, unsere Ansprechperson von Spartan.

Es ist Freitagvormittag und wir hatten schon unser Auto beladen. Verpflegung für die Fahrt, Klamotten für drei Tage und zwei Race Outfits. Es geht mit der Familie nach München. Ein letzter Check, Auto ist vollgetankt – ja, ich bin nun arm – und es geht los.

Das Navi zeigt an, dass wir nun wohl ca. 7h unterwegs sein würden. Die Fahrt war angenehm und da ja auch Kinder im Auto waren, hörten wir die drei Fragezeichen Kids.

Einige Pausen später und einer eigentlich störungsfreien Reise, ok, bei Frankfurt staut es sich immer ein wenig, kamen wir nach 9 Stunden an.

Am Parkplatz sprach ich den Ordner an, dass ich hier ein Parkticket bekommen soll, aber der wusste von nichts und sagte, dass von den Leuten von Spartan Race fast keiner mehr da ist. Hääää???

Also kaufte ich ein Parkticket und lief zum Eventgelände. Unterwegs dorthin las ich dann auf Facebook, dass der Sprint at Night wegen Sturmwarnung ausfallen würde.

Alles war sturmsicher gemacht, so dass man auch keine Startunterlagen für den Samstag bekommen konnte. Eigentlich war der Sprint at Night einer der Hauptgründe, warum wir nach München gereist sind, denn das ist ja was Besonderes.

Die Absage können wir allerdings sehr gut nachvollziehen. Einige Absperrgitter waren bereits umgeweht und der Wind wurde immer stärker.

Wenigstens die Hurricane Heat hatte Spaß, denn die kamen gerade ins Ziel. Zum Abschluss wurden natürlich noch Burpees gemacht.

OK, noch ein bisschen Sightseeing und dann zu unseren Bekannten, wo wir übernachten konnten.

Von der langen Reise etwas geschlaucht sind wir dann auch alle recht schnell eingeschlafen.

Samstag, 09. April und Frühstück hatte den Namen zurecht. Es war früh. Außerdem hatte es über Nacht geschneit und draußen war alles weiß. Normalerweise geht es beim Spartan Sprint in München durch den See, aber dieses Hindernis hat man vorsorglich schon mal aus dem Rennen genommen.

Wir machten uns also wieder auf den Weg zum Olympiapark nach München. Auto geparkt und ich lief schon mal vor zur Registration, da ich nicht wusste, wie voll es werden würde. Die ersten bekannten Gesichter, welche ich nun schon lange nicht mehr gesehen hatte, kreuzten den Weg. Endlich wieder normale Leute – naja normal? 😊

Die Startunterlagen habe ich relativ schnell bekommen und auch von den üblichen Computerproblemen blieben wir verschont. Rotes Stirnband mit Startnummer für Wettkampf-Ambitionierten unter uns OCRlern, Chip und Armband. Außerdem das Teilnehmer Shirt vom Night Sprint als Goodie. Bei einem Kontrollblick stellte ich fest, dass nicht die richtige Startzeit notiert wurde. Kurz mal nachgehakt und problemlos geändert.

Es war noch recht frisch und ich hatte Zeit, mir die Starts der Elite anzusehen. Bei den Männern war ein sehr großes Startfeld mit Gästen aus vielen verschiedenen Ländern. Die ersten gingen richtig ab, als der Countdown runtergelaufen war.

Während die jüngeren Agegrouper starteten, nutzte ich die Zeit, um mich ein wenig aufzuwärmen. Und was soll ich sagen, die Sonne kam raus und es wurde wärmer.



Nun ging es auch für mich in den Startblock. Dazu muss man erstmal über ein Wand klettern. Bei den Wettkämpfern sollte man bereits selbständig aufgewärmt sein, die weiteren Teilnehmer erhalten jeweils pro Gruppe ein Aufwärmprogramm im Startblock.

Da ich lange an der Schulter verletzt war und auch mit mehreren grippalen Infekten kämpfen musste, war ich nicht in Form, eher das Gegenteil. Mit 7 kg über meinem Wettkampfgewicht und auch konditionell nicht auf der Höhe, von der Kraft wollen wir gar nicht erst anfangen.

Doch nun das Rennen. Der Countdown lief runter und es ging los, leicht bergab zu Olympiaberg, den man dann auch hochlaufen musste. Oben war ich auf Platz 3. Ich machte mir aber auch keine Hoffnung, dass das so bleiben würde.

Über Kopfsteinpflaster ging es auch wieder den Berg runter. Ich lief lieber über den Rasen, denn ich hatte harte Schuhe an, die dafür überhaupt nicht geeignet waren.

Es ging über, unter und durch Wände, an den Monkeybars entlang und später auch Bouldern an der Z Wand. Ich war immer noch mit deutlichem Abstand auf Platz 3 und ich dachte mir, na komm, jetzt kämpf mal ein bisschen. Ich sah, wie der Führende beim Speerwurf verrissen hatte und kurz darauf der 2. auch. Das heißt Konzentration und in Führung gehen.



So viel zum Plan, denn die Realität hieß Burpees. Beim Spartan Race ist es so, dass man 30 Burpees Strafe machen muss, wenn man bestimmte Hindernisse nicht schafft. Aber auch weitere andere haben den Speer versemmelt. Nach den Burpees war ich an zweiter Position. Es ging also um und aus genannten Gründen nicht durch den See.

Ich kam zur Balance Übung Slagline, wo schon viele andere aus den Startgruppen vorher Burpees machten. Auch hier hieß es für mich Burpees Aber da ja viele andere hier Burpees machten, wollte ich auch nochmals dran ziehen.

Es kam das Multirig, eine Hangelkombination aus Ringen und einer Stange. Die Füße dürfen erst wieder den Boden berühren, wenn man eine Glocke am Ende des Hindernisses mit der Hand geschlagen hat. So ein Hindernis habe ich im Garten und sollte kein Problem darstellen. Das Hangeln ging auch problemlos und es war eigentlich geschafft, aber ich schlug neben die Glocke und habe somit das Hindernis nicht vollendet. Die Schiedsrichterin guckt mich an und fragte: „Was machst Du denn für einen Scheiß?“ Sie hatte so recht. Ab jetzt war meine Motivation am Ende. Für die fälligen 30 Burpees brauchte ich bestimmt alleine schon 5 Minuten.

Mit nun 90 Burpees in den Beinen schleppte ich mich weiter und über Hindernisse, wie noch mehr Wände und A Frames.

Unter einer Brücke musste man dann doch ins Wasser, welches mir bis zur Hüfte ging. Ich fand es aber gar nicht so kalt. Auch Seilklettern ist eigentlich kein Problem, aber die waren nass und megarutschig. Es waren auch sehr viele Burpee Kandidaten hier zu sehen. Ich kletterte also hoch. Erstes Greifen und mit den Füßen im G-Hook nacharbeiten, zweiter Griff, es rutschte. Ich konnte die Füße nicht lösen, sonst wäre ich abgeschmiert. Die Glocke war nur 30 cm entfernt. Leichte Panik machte sich breit. Ich wollte keine Burpees mehr machen. Neben mir fiel jemand ins Wasser und watete zur Burpee Area. Ich wickelte meine Hand um das Seil, so dass das Abrutschen gehemmt wurde. Als ich die Füße nachzog, zog sich das Seil fest. Ich rutschte zwar nicht, aber es tat höllisch weh. Egal, Augen zu und durch. Glocke schlagen und wieder runter ins Wasser.

Wir sind nicht auf Malle, sondern in München, also nicht Eimer saufen, sondern schleppen, wie zuvor auch schon eine Kette. Normalerweise mache ich das im leichten Laufschritt, aber es ging nur noch gehen.

Nun ging es ins Stadion. Als erstes Hercules Hoist, wo man schwere Reifen mit einem Seil hochziehen muss. Anschließend Twister, ein Hangelhindernis mit einer sich drehenden Spirale von Griffen. Hier muss ich mal die Technik ändern. So ein Teil muss noch in mein OCR Trainingsgelände.

Zum Schleppen gab es auch noch etwas, denn die Pancakes waren bereitgelegt, um sie zweimal die Treppen runter und wieder rauf zu schleppen.

Noch einen Bogen oben über die Ränge des Stadions und noch einmal Treppen runter und wieder rauf, wobei das letzte Stück auf allen vieren. Hier noch eine Wand und da noch ein Frame und es ging endlich (eeeeeeendlich) mit einem Sprung über das Feuer ins Ziel, wo Finisher Medaille und Shirt auf mich warteten. Noch ein paar Riegel eingepackt, Finisherfoto und fertig. Das Shirt finde ich mal richtig gut. Sehr angenehmer weicher Stoff.

Direkt nach dem Zieleinlauf kann man sein Ergebnis checken. Ich wurde 12. In der Age Group. Vom Ergebnis her eins meiner schlechtesten Läufe, aber dafür bin ich nicht nach München gereist. Von Burgerme gab es dann auch noch ein Handtuch. Wahrscheinlich um die Tränen abzuwischen.

Leider meldetes sich mein Kontakt krank und aus dem Date wurde nichts. Ich zog mich auf dem Parkplatz um. Im Merchandise Zelt wurden die Kinder noch ausgestattet mit Shirt und Hoodie. Kurz ein Hallo ins Zelt vom OCR Munich und dann habe ich die Familie eingesammelt und wir fuhren in die Innenstadt, um dort bayrisch zu speisen mit Haxe, Knödel und einem wohlverdienten Finisher Bier.

Ab Montag geht das 10wöchige Trainingsprogramm „Road to Kulmbach“

Kraft und Kondition aufbauen und mind. 5-7 kg leichter werden.

Nächstes Wochenende bin ich dann auch schon wieder beim Spartan Race in Paris, wo es die einzige Stadion Edition in Europa geben wird. Ich werde berichten.

Ich möchte mich auch weiterhin bei meinen Unterstützern bedanken (auch im Namen der Familie):

Und natürlich nochmals 1000 Dank an Spartan Race.

Danke auch für die Fotos von Sportograf, Spartan Race (Colin Roland); Mark und Marco und von mir selbst.

Wir sehen uns in Kulmbach. Wer ist dabei? Aroo!


Was? Ihr wollt nicht bis Kulmbach warten? Dann schaut bei den Nachbarn rein!


Wenn ihr das Training “Road to Kulmbach” verfolgen möchtet, folgt uns auf Instagram hindernislaufguru.de und volker_pellen und gebt uns euer gefällt mir auf Facebook!

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