Volker Pellen

Spartan Race Trifecta Weekend Kulmbach Deutschland 17.-19. Juni 2022

Spartan Race Germany/Austria verspricht für die Premiere in Kulmbach heiße Rennen. Es wurden drei Strecken bekanntgegeben und mit Höhenmetern wurde nicht gegeizt. Aber das war nicht der stärkste Gegner, denn die Temperaturen stiegen zu Tageshöchstzeiten auf über 38 Grad. Nicht nur, dass es mächtig auf den Kreislauf geht, nein, die Haut bleibt einfach an den Hindernissen kleben und das im wahrsten Sinne des Wortes.



Kulmbach stand bisher noch nicht auf unserer Städteliste, darum haben wir uns entschieden auch schon Donnerstag dort hinzufahren, um dort dann das lange Wochenende zu verbringen. Natürlich ging pünktlich kurz vorher unser Auto kaputt und wir mussten uns auch noch einen Mietwagen leihen. Egal. Es ist Donnerstag und am Morgen geht die Reise los. Das Navi sagt 5 ½ Stunden und wir wissen, dass es dann mindestens 7 werden. Es ist immer so. Und so kommen wir dann auch tatsächlich mit etwas Verspätung in Kulmbach an.

Wir machten uns ein wenig frisch und gingen dann in die Stadt für eine erste Erkundung. Natürlich ging es direkt zum EKU Platz, wo das Eventgelände des Spartan Trifecta Weekends sein sollte. Und so war es dann auch. Ein Spielplatz und eine Eisdiele später fanden wir uns ein.

Was direkt auffiel, waren die vielen Hindernisse im Zielbereich, die direkt in Reihe aufgebaut wurden. Es war schon jetzt klar, dass Kopf an Kopf Rennen hier entschieden werden. Auch fielen die ganzen nicht Spartan Race Zelte und Pavillons ins Auge. Unter anderem CrossFit Kulmbach, die Aktionäre, Radio Plassenburg, Sparkasse und Volksbank und auch C4 Energy Drink. Die Brauerei Haberstumpf hatte ein Bierzelt aufgebaut und viele Bierzeltgarnituren boten ausreichend Sitzgelegenheiten. Alles in Allem ein toller Zielbereich, der auch den Zuschauern genug bot.

Da wir fröhlich durch die Gegend schlenderten, wurden wir auch von verschiedenen Anwohnern angesprochen – einfach so. Dadurch erfuhren wir auch von einem ganz neuen Spielplatz, den wir dann aufsuchten. Ein Spielplatz mit Biergarten, was will man mehr, wenn man mit Kindern reist. Am Abend gab es noch Salat und dann ging es auch schon ins Bett.

Für Freitag hatte ich mich mit Marc an der Kieswäsch zum Laufen verabredet. Das ist ein toller Badesee, den man umrunden konnte. Danach noch ein paar Steigerungen und die Beine sollten für das Wochenende wach sein.

Fast vergessen! Morgens saßen wir noch im Frühstücksraum und auch der Spartan Pro Lena Weller war dort. Ich unterhielt mich kurz mit ihr, wurde dann aber von meiner 5jährigen Tochter unterbrochen, die mit in der Hüfte gestützten Armen plötzlich neben mir stand und fragte: „Hast Du nicht Deine eigene Frau?“

Genau diese Tochter wollte hoch zur Plassenburg. Also packten wir unseren Picknick Rucksack und machten uns auf den Weg.

An der Burg waren bereits einige Hindernisse aufgebaut, wie eine hohe Wand oder die Z-Walls. Aber auch die Burg selbst ist ein sehr faszinierendes Bauwerk. Als wir wieder unten in der Stadt waren, fingen gerade die Spartan Kids Races an und eine Horde Kinder kam auf uns zu gerannt. Allen voran Spartan Pro Christian Kraus, der als Volunteer die Masse anführte. Die gingen echt ganz schön ab.

Man konnte nun auch die eigenen Startunterlagen abholen, zumindest die für den Samstag. Ich gebe zu, dass sich das ein wenig gezogen hat, denn es hat 45 Minuten gedauert, bis ich endlich meine Sachen hatte.

Wir schauten den Kids noch beim Zieleinlauf zu. Es ist immer wieder toll, wie stolz sie ihre Medaille tragen.

Zwischendurch traf ich die zauberhafte Iris von der Spartan Crew.

Auch heute hat ein Salat den Abend beendet und wir gingen früh zu Bett.

Samstag war der erste Raceday!!! Frühstück gab es ausnahmsweise im Hotel bereits früher. Die waren voll auf uns Spartan Racer eingestellt, wie sehr viele im Ort.

Ich machte mich dann auch fertig, packte meine Tasche und machte mich auf den Weg. Die Familie ließ ich schlafen. Reicht ja, wenn sie später vor Ort sind.

Elite Start ansehen und dann die Tasche wegbringen. Um 09:35 Uhr waren die letzten männlichen Agegrouper dann auch dran. Countdown und ab. Es war schon ziemlich heiß und ich hoffte, dass viel Strecke durch den Wald gehen wird.

Nach einigen kleineren Hindernissen in der Stadt führte uns der Weg dann auch hoch auf die Burg, wo besagte Hindernisse auf uns warteten.

Der erste Verpflegungsstand kam schon recht früh und es waren auch ausreichend vorhanden. Alle mit Wasser, Isogetränk und etwas zum Spachteln.

Nun kam eine Carry-Kombo mit Atlasstone und dann den Eimer. Nun fragt mich bitte nicht nach allen Hindernissen, denn ich war schon froh, dass kein Memory Test dabei war. Die Sonne knallte schon genug auf meinen Schädel und brachte das Hirn zum Kochen.

Der Twister war dabei, die drehbaren Monkeybars und die Monkeybars selbst, auch als Variante mit Strickleiter. Die Ropetraverse und immer wieder Wände. Slagline, Ropeclimb und natürlich der Speerwurf, den es 2x gab und der mir somit auch 60 Burpees einbrachte. Ich machte noch 30 mehr, weil ich beim Twister bereits gegen den 2. Griff stieß und dabei die Hand umknickte. Ich fiel also schon runter, an einer Stelle, wo die Füße eigentlich noch gar nicht vom Start abgehoben waren. Ich sage mal, es war die Hitze, die mich kurz die Kontrolle verlieren ließ. Negative Wand, die gebogenen Stangen über die man rüber muss, auch Bender genannt, und alles, was das Herz begehrt.

Ich schaute auf meine Uhr und dachte mir, dass es doch nun langsam wieder in den Ort gehen müsste, bis ich dann das Schild Rehturm sah. Das Entsetzen stand mir ins Gesicht geschrieben, denn diesen Turm konnte man immer von weitem aus sehen, was bedeutete, es ist noch eine ganze Ecke. Es ging runter und ich hatte gehofft, dass es das war. Hier hatten die Anwohner Wasser bereitgestellt. Auch an anderer Stelle standen z. B. Rasensprenger zum Erfrischen parat. Ein Helfer versuchte mich anzufeuern, indem er sagte, dass es nun nur noch einmal steil rauf geht. Waaaas???

Noch einmal hoch? Alter, bitte nicht. Ich war doch schon völlig am Ende. Es ging also nochmal hoch zur Burg, wo ja auch schon die besagten Speere auf mich warteten, um dieses Hindernis zu vergeigen.

Die Balancebalken waren im Aufstieg extrem rutschig durch den trockenen Staub und ich bitte darum, diese wenigstens im ersten Drittel anders zu gestalten. Wurde ja schon öfters so gemacht.

Die Passanten munterten einen auf. Jetzt geht es nur noch runter. Also nochmal Fahrt aufnehmen und voller Entsetzen gegen die Pancake Kiste rennen. Man schickte uns also doch noch ca. 50 Stufen hoch. Aber auch dieses Hindernis sollte ein Ende haben.

Nun noch durch eine Wand und Hercules Hoist, um dann anschließend in die Zielarea mit den 6 Hindernissen zu rennen. Am letzten Hindernis hörte ich von außen: „Du bist dritter!“ und als ich dann über das Feuer sprang hieß es sogar 2. Platz. Podium! Die „Road to Kulmbach“ hatte sich ausgezahlt. Happy me.

Impressionen aus dem Training “ROAD TO KULMBACH”

Ich holte meine Tasche, sowie die Startunterlagen für Sonntag und machte mich beim Cold Wash nochmal racebereit. Es ging erneut auf die Strecke. Trifecta Weekend heißt ja nicht umsonst so.

Da der Sprint nur die offene Kategorie hatte, wollte ich es gemütlich angehen lassen. Es ging also wieder hoch zur Burg, dieses Mal mit schwarzem Stirnband. Noch eine kleine Schleife und wieder zurück zur Burg. Speer und Burpees und wieder zurück ins Tal ins Ziel. Erster in der Age Group, aber irgendwie stand ich auf Platz 4 in der Liste? Mittlerweile war es während des Rennens so heiß geworden, dass die Haut der Hand einfach an den Stangen (z. B. Monkeybars) oder den Ringen vom Multirig kleben blieb. Die Leute aus dem Sanitätszelt berichteten, dass es gar nicht so der Kreislauf war, welcher den Leuten zu schaffen machte, sondern, das der Großteil ihrer Arbeit darin bestand, die offenen Hände zu verarzten. Und in der Tat kamen sehr viele Teilnehmer mit “weißen Handschuhen” entgegen (Siehe auch Zeitungsartikel unten!).

Im Hotel freute ich mich auf die Dusche und danach ging es in mein Massage Boots. Das tat richtig weh.

Wir machten uns pünktlich wieder auf den Weg zur Siegerehrung, die erst am Abend stattfand. Der Erstplatzierte war nicht mehr da, schon abgereist. Schade, hätte schon gerne gewusst, wer es war. So teilten Chris und ich uns das Podium auf den Plätzen 2 und 3.

Wir sind dann zum Essen gefahren, zusammen mit der Kulmbacher OCR Truppe. Ich brauchte ein wenig Ruhe. Andere hingegen blieben noch nach der Siegerehrung dort, denn da ging so richtig die Party ab. Hätte bestimmt Spaß gemacht, aber nichts für mich, nicht heute.

Obwohl ich wusste, dass ich Sonntag früh raus musste oder vielleicht genau deswegen, konnte ich überhaupt nicht schlafen. Es war so heiß und als ich einschlummerte, ging die Sirene direkt vor der Tür los. Dann fiel meine Tochter um 02:00 Uhr aus dem Bett und ich war wach.

Sonntag hieß es wieder Raceday. Wir wollen mit dem Super ja das Trifecta vollenden. Oder heißt es die oder der?

Völlig übernächtigt schleppte ich mich zu Frühstück. Taschen packen und schon einiges in den Wagen laden. Und schon war es auch wieder Zeit, zum Start zu gehen. Der Ablauf war quasi identisch mit dem Samstagmorgen.

Außer dass ich kurz mit Julia von Spartan Germany reden konnte. Unglaublich nett, diese Frau.

Countdown, Start, Burg! Oben war ich völlig platt, auch wenn ich von meinen Age Groupern als erster oben war. Danach musste ich aber 2 davonziehen lassen und ein paar Schritte gehen.

Nach der Burg erfolgte eine große Schleife mit den bekannten Hindernissen vom Vortag und ich traf wieder bei der Burg ein. Speer und Burpees. Ich könnte in allen Regenbogenfarben kotzen.

Nun wollte ich das ganze nur noch zu Ende bringen. Der Balance Balken machte mir aber einen Strich durch die Rechnung. Ich rutschte ab. Warum???

Es ging wieder runter ins Tal und kurz vor den Pancakes wurde ich überholt, obwohl irgendwie sonst keiner hinter mir war? Plötzlich wie aus dem Nichts.

Warum auch immer ging ich auf diese Herausforderung ein. Am Hercules Hoist hatte ich ihn wieder und wir liefen zusammen in die Killing Fields im Zielbereich, wo ich allerdings mit etwas Vorsprung rauskam und über das Feuer sprang.

Der Moderator sagt, dass ich den 3. Platz erreicht hätte. Podium! Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet.

Es hat sich an beiden Tagen bestätigt. Finish ist erst im Ziel.

Zwischendurch noch ein Lob an das Spartan Team, die auf die Hitze reagiert hatten, indem sie zum Beispiel Pavillons über die Burpee-Zonen gestellt hatten und auch die Monkeybars überdachten, so dass diese Bereiche im Schatten lagen. Gut gemacht!

Ich ging mit der Familie zum Essen, wobei ich keinen Bissen runterbekam. Ein alkoholfreies Weißbier sättigte mich ausreichend. Es war mir ohnehin schon immer unangenehm, dass ich in der Bierstadt ständig alkoholfreies Bier bestellt hatte, was ja schon ein Widerspruch in sich ist.

Nach der Siegerehrung ging es auch direkt Richtung Heimat mit einer Menge Metall im Gepäck. 3 Finisher Medaillen, 2x Platzierung, 1x Trifecta an einem Wochenende und 1x Trifecta mal 2, denn ich hatte ja bereits in Zandvoort mitgemacht.

Ich möchte mich auch weiterhin bei meinen Unterstützern bedanken (auch im Namen der Familie):

Und natürlich nochmals 1000 Dank an Spartan Race.

Fotos sind von Sportograph, Spartan Race Germany Austria, Marc und Chris und vom Guru selbst.

Nächster Spartan Stopp soll St. Pölten sein, denn trotz meines verkorksten Starts in die Serie mit einem 12. Platz in München habe ich mich mit meiner Silbermedaille auch in der Serie auf Platz 2 gekämpft.

Wer wird noch in St. Pölten sein? Hier geht es zur Anmeldung!

Anmeldung: Spartan Race St. Pölten

Werde Volunteer: Helfer

Ach übrigens kam ich sogar auf ein Bild in der Kulmbacher Zeitung, wenn auch nur im Hintergrund.

Aroo!

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