„DAS IST SPARTA!!!“

Eindrücke von der Spartanrace Trifecta Weltmeisterschaft in Sparta 2019

Wer kennt nicht die unerschrockenen 300 Krieger aus dem gleichnamigen Film. Nun sind aber über 1000 Spartaner nach Sparta gereist, um sich unerschrocken den Hindernissen zu stellen, die ihnen in den Weg geräumt wurden. Doch ihnen steht keine Armee entgegen, nein, der Endgegner ist man in diesem Fall selber, was ich am eigenen Leibe zu spüren bekam. In diesem Erfahrungsbericht sollt ihr alles über meine Teilnahme an den Trifecta Worldchampionships erfahren, Vorbereitung, Qualifikation, Weltmeisterschaft, bleibende Eindrücke.

Vorgeschichte

Am 21.11.2018 brach ich mir beim Training die linke Mittelhand. Was zunächst ein einfacher Bruch war, entwickelte sich durch Einfluss von Hund und Kleinkind zu Komplikationen. Der Gips, der ursprünglich 3 Wochen bleiben sollte, blieb nun 2 Monate. Gefühl und Beweglichkeit der Hand, von der Kraft wollen wir gar nicht erst anfangen, verliefen auf der Skala Richtung 0. Auch heute, fast ein Jahr später, ist die Hand nicht wieder 100 % und sie wird es vermutlich auch nie wieder werden.

Ich hatte zuvor noch nicht an einem Spartanrace teilgenommen. Vom HörenSagen kamen Kommentare, wie „die Hindernisse sind nicht so anspruchsvoll“ oder „es wird dir nicht gefallen, denn du bist besseres gewohnt“. Aber ich wollte mich selbst überzeugen und was soll ich sagen, aber lest selber weiter!

Die Reise sollte in Verbier / Schweiz mit einem Super (mittlere Distanz 8 Meilen) und einem Sprint (kurze Distanz 3 Meile) beginnen. Den Super lief ich in der AgeGroup-Elite und konnte dort die Silbermedaille gewinnen. Den Sprint habe ich wegen der Siegerehrung verpasst.

Für den ausführlichen Bericht über meinen ersten Spartan Super müsst ihr weiter runterscrollen. Dort müsstet ihr ihn finden.

Wenn man bei einem Spartanrace einen der drei Distanzen (kurz, mittel oder lang) ins Finish kommt, bekommt man eine Medaille. An dieser Medaille hängt noch eine Drittelmedaille. Das ist ein Teil der Trifecta. Man kann sie nur zusammenfügen, wenn man alle drei Distanzen innerhalb eines Jahres gefinisht hat.

Eigentlich wollte ich mich mit dem Super in Verbier für die OCR Weltmeisterschaft in London qualifizieren, was ja auch geklappt hat, aber mit Anblick der Medaille, insbesondere dieses Teilstücks der Trifecta-Medaille, änderten sich die Pläne.

Dieses Teilstück ist etwas Unvollendetes – es ist halt nur ein Teil. Obstacle Racer, welche regelmäßig an Hindernisläufen teilnehmen, hassen sowas. Es ist wie ein DNF (did not finish). Tja, da bleibt es wohl nicht bei einem (in Ziffern 1) Spartanrace.

Nächste Station Berlin. Hier warten Beast und Sprint auf mich. Beast (Agegroup-Elite) konnte ich dieses Mal sogar mit einer Goldmedaille krönen. Auch hier hätte ich wegen der Siegerehrung wieder den Start zum Sprint verpasst. Ich konnte ihn allerdings vorverlegen und so war alles im grünen Bereich. Auch im Sprint konnte ich in meiner Altersgruppe gewinnen, was allerdings ohne Wertung verlief, denn es war die offene Kategorie.

Auch den ausführlichen Bericht über Spartan Berlin findet ihr weiter unten!

Nun sitz ich hier mit meiner vollendeten Trifecta und einer vollständigen Medaille, dazu die Einzelmedaillen für das Finishen von Sprint, Super und Beast und sogar noch eine Silber- und eine Goldmedaille. Hier könnte die Geschichte zu Ende sein….!

Könnte, sollte, hätte und würde sind nun aber nicht real. Eine Trifecta Weltmeisterschaft in Sparta Griechenland ist aber sehr real. Die gibt es nämlich. Wie die Geschichte nun weitergeht, könnt ihr an einer Hand abzählen.

  1. Nervös vor dem Computer hin- und herzappeln bis man sich dann endlich für das Event angemeldet hat
  2. Flüge buchen
  3. Unterkunft buchen
  4. Sich einer Gruppe bei Facebook anschließen
  5. Fahrgemeinschaften suchen

Das ohnehin schon harte Training über 3 Monate wird also nochmal um 1 Monat verlängert.

Training

Das Training wurde so aufgeteilt, dass immer 3 Wochen hart trainiert wurde und 1 Woche locker.

Was bedeutet hart trainieren?

Das Training wurde in 3 Teilbereiche gegliedert – Ausdauer (95 % Laufen), Gewichtheben und Gymnastik, wozu auch das Hangeln und Klettern gehört.

  1. Monat

Grundlagen schaffen durch Basisübungen, wie Klimmzüge, Ringdips, Kniebeugen und drei Laufeinheiten pro Woche (Intervalle, Uphills und Longdistance).

Leute, lasst euch sagen, wenn ihr diese 6 Übungseinheiten regelmäßig macht und das koordiniert, dann reicht das vollkommen aus. Da ist alles drin. Wer es schafft, kombiniert die Klimmzüge und Ringdips zu Muscle ups und aus den Kniebeugen mit Langhantel werden Thrusters (Kniebeuge/Schwungdrücken Kombi) und später Clusters (vor dem Thruster beginnen wir mit der am Boden liegenden Hantel, also Deadlift und Clean). Die Laufeinheiten können super variiert werden. Auch 3x 5000m sind Intervalle. 10x 80m uphills sind genauso uphills, wie 5x 1000m, wenn es die Umgebung hergibt.

In meinem Fall waren es 400m Intervalle auf dem Sportplatz, 100m uphills und ausgedehnte Waldläufe.

  1. Monat

Variationen ins Training einbringen und die Basisübungen mit dem Lauftraining verbinden,  wie z. B. Burpee-Läufe ( 1km laufen, 10 Burpees, usw. bei 15 km habt ihr 150 Burpees gemacht) Burpees sind übrigens die Strafe für gefailte Hindernisse beim Spartanrace.

  1. Monat

Wir bringen Hindernisse mit ins Spiel mit den Schwerpunkten Grundlagenausdauer, Kraft und Geschwindigkeit. Ein Speedtraining könnte z. B wie folgt aussehen 200m im Renntempo und anschließend 2 Hindernisse. Das ganze über 15 Minuten, 5 Minuten Pause und dann nochmal bis man 3x 15 Minuten gemacht hat. Mit Warmup und Cooldown hat man so eine schöne Einheit über ca. 1 ½ h Training.

  1. Monat

Da es sich bei der Trifecta WM um drei Rennen an 2 Tagen handelt, braucht man auch eine gewisse Zähigkeit. Da kann eine Trainingseinheit schon mal so aussehen 15 km Laufen und 20 Hindernisse und das ganze zweimal hintereinander oder 20x 1,25 km Bergstraße mit 2 Hindernissen.

Ich habe von dem Begriff runry gelesen, welcher bedeutet, dass man nach dem Lauftraining oder Wettbewerb so viel Hunger hat, dass man alles aufessen könnte.

Nach jeder dieser Trainingseinheiten war ich immer runry. Einmal kam ich in die Küche und habe die dort liegenden Trauben beidhändig in mich gestopft.

Ich war vorbereitet. Ich glaube, ich habe noch nie so hart und auf ein Ziel hingearbeitet. Ich mache mir nichts vor, es gibt viel bessere in meiner Altersgruppe, Leute, die die 10 km deutlich unter 40 Minuten laufen z. B.! Aber mein Motto hat sich schon oft bewahrheitet: Finish ist erst im Finish. Gerade beim Spartan kann ein vergeigtes Hindernis und den resultierenden 30 Burpees ein alles entscheidender Gamechanger sein und ich hatte nun drei fehlerfreie Rennen mit 0 Burpees im Rücken.

Anreise

Damit ich mit meiner Fahrgemeinschaft von Athen nach Sparta relativ gemeinsam ankomme, entschied ich, ab Frankfurt zu fliegen. Für mich bedeutete es, Halloween mit den Kindern feiern und abends dann zum Bahnhof, um mit dem Zug nach Frankfurt zu eiern. Bummelbahn nach Düsseldorf und dann mit dem total überfüllten IC nach Frankfurt. Zum Glück hatte ich Sitzplatzreservierung. Nun noch 4 ½ Stunden am Flughafen abhängen. Ich war total müde. Dann ging es im Flieger nach Griechenland. Dank des Komforts im Billigflieger war ich natürlich nach der 3stündigen Flugreise noch mehr gerädert.

Im Mietwagen ging es dann nochmals über knapp 3h nach Sparta. Den Ort des Geschehens haben wir dann allerdings recht schnell gefunden – Sparta Central Square.

Um 14:00 Uhr öffnete die Registrierung. Wir wollten zeitig vor Ort sein, damit wir nicht anstehen müssen, also waren wir kurz nach 14 Uhr da … um uns dann ans Ende der Schlange zu stellen, die einmal komplett den Veranstaltungsplatz umzingelte. Dort war glücklicherweise das Zelt, wo man vorbestellten Hoodie und Eventshirt abholden konnte. Nach ca. 1 ½ Stunden Warteschlange waren wird dann doch endlich dran. In der Zwischenzeit hatte der Veranstalter sogar Challenges (Pullups, Boxjump-Burpees…) begonnen, um die Wartezeit zu verkürzen. Auch über den Mangel an Musikberieselung kann man sich nicht beklagen.

Der eigentliche Akt der Registrierung dauerte dann nur 2 Minuten. Dann wurde man, wie in einem Freizeitpark, durch das Merchendise Zelt nach außen gelotst. Da bleibt dann schon mal was kleben und wenn es nur ein Schlüsselanhänger oder Armband ist.

Wir, d. h. Dennis, Bina, Philipp und ich setzten uns ins angrenzende Restaurant, was im Übrigen unser täglicher Meeting Point werden sollte, und aßen endlich mal was.

Das Restaurant war so gelegen, dass man einen Überblick über alles hatte. So kannten wir das Athletes Briefing im Sitzen genießen. Anschließend ging es zur Parade der Nationen. Hierzu hatte jedes teilnehmende Land einen Captain, der die Landesflagge tragen durfte.

Bei rund 50 teilnehmenden Ländern, die einzeln aufgerufen wurden und sich einzeln auf den Weg zur Leonidas Statue machten, dauerte es ewig, bis wir dran waren. Als wir dann auf der Bühne an der Statue ankamen, mussten wir als Team 3 Burpees machen.

Jetzt wurde es aber langsam Zeit, ins Hotel zu kommen. Vorher noch kurz etwas einkaufen und dann wieder ins Auto, um nochmal 40 Minuten zu fahren, denn das Hotel war in Gythio.

Ich kann Hotel Aktaion und den Ort nur empfehlen. Sehr malerisch und wenn man das Fenster öffnet, blickt man direkt auf den Hafen und das Meer. Allerdings nicht in Verbindung mit den Worldchampionships. Man hat da nicht wirklich was von, und die Gurkerei nervt so nach und nach.

Duschen, Zähneputzen, waagerechte und Augen zu.

Raceday 1

Um 06:00 Uhr war ich wach. Nochmal geduscht, gefrühstückt, Race Dress angezogen, Tasche gepackt und um 07:30 Uhr ging es los Richtung Sparta.

Als erstes startete die Elite der Männer, dann die Frauen. Danach ging man im zeitlichen Versatz die männlichen Agegroups durch. Danach vermutlich die Frauen, aber da war ich schon weg.

Bevor es losging, aufwärmen im Stadion. Meine Sachen hatte ich auf der Tribüne versteckt, damit ich nach dem Lauf schnellen Zugriff darauf hatte. Der gemeldete Regen blieb aus. Es war sogar warm und die Sonne schien.

Ich war wach, es ging mit gut, ich war gut vorbereitet – also mögen die Spiele beginnen.

Ich begab mich zum Start. Vor dem Einlass traf ich auf Philipp, der mir fortwährend irgendwelche Fragen stellte, bis ich ihm sagte, dass er mir nicht auf den Sack gehen solle. Ich habe ihm allerdings auch gesagt, dass ich mich abends dafür entschuldigen werde.  Spartan Phil, der Moderator, heizte den Teilnehmern ein. Er erzählte die Geschichte der Krieger von Sparta. Er fragte: Wer seid ihr? Antwort: We are Spartans!!!

Erst bei der Frage: Was ist euer Beruf? und wie aus einem Mund ein Aroo, Aroo, Aroo schallte, ging es los. Allerdings gehend, denn den ersten Teil der Strecke durfte man nicht rennen, eigentlich auch nicht sprechen.

Dann erreichten wir ein offenes Tor und davor lag eine Zeitmatte und ab da ging die Post ab. Die Strecke verlief durch Oliven- und Orangenhaine, Bäche, Bergtrails und druch kleine Ortschaften. Man hätte es genießen können, wenn man nicht gerade in einem Wettkampf steckt.

Hindernisse, um nur einige zu nennen: Wände, senkrechtes Netz, Olympus (Schrägwand mit Löchern, Griffen und Ketten), Stairway to Sparta, das angekündigte Memory Board fiel aus, Apehanger war eine Monkeybars aus Strickleitern mit einem anschließenden Sturz ins Wasser, beim Twister rutschte ich ab (meine ersten 30 kameraüberwachten Spartan Burpees), Carrys wie Pancake, Eimer und Atlasstone, natürlich eine crawl unter den Stacheldraht, den Speer nagelte ich gefühlt durch das Ziel hindurch rein, ropeclimb und einen Mega-Zieleinlauf über die Straße mit Cargo A-Frame groß und klein, ein MultiRig mit Stange und Ringen, Hercules Hoist (Gewicht am Seil hochziehen), Monkeybars, Wall (bewässert) und den Firejump.

Medaille Nr. 1 und das erste Teilstück der Trifecta im Sack.

Klingt alles so, als wäre es gut gegangen, denn ich wurde 9.! NEUNTER am Arsch. Ich hatte mir nach ca. 2 km den Fuß im Fluss umgeknickt (Verdacht Bänderriss) und ab da megavorsichtig unter Schmerzen gelaufen. Mal Abgesehen von diesem völlig unnötigen Fehler am Twister, wäre ein Top 5 Platz durchaus möglich gewesen mit einem gesunden Fuß.

Etwas Trinken (es gab übrigens mit der Verpflegung im Ziel 5 Stationen mit Wasser und Snacks), Finisher Foto, Finisher Shirt und ab ins Stadion zu meinen Sachen.

Während die anderen sich mit freiem Oberkörper sonnten, fror ich. Es muss wohl seltsam ausgesehen haben, dass ich dort mit dicker Jacke auf dem Rasen lag. Das nasse Trikot hatte ich zum Trocknen aufgehangen. Trinken und Essen und frieren. Ich hatte so im Gefühl, dass das wohl mit dem Fuß zusammenhängen würde. Nun die Frage, ist die Weltmeisterschaft für mich hier zu Ende? Abwarten! Erstmal kühlen, komprimieren und hochlegen. Ich glaube, ich bin dann eingeschlafen!

Ryan Woods und Ryan Atkins zogen ihre Bahnen, um sich für den Sprint aufzuwärmen. Ryan Woods ist im Übrigen mein absoluter OCR Held (abgesehen vom Dopingvorfall 2017 bei der OCR WM in Canada), denn er ist 40 Jahre alt und so fit, den jüngeren noch ordentlich einen Asskick zu geben. Den Super hatte er ja bereits mit einem Podiumplatz gefinisht.

Nun war es auch an der Zeit für mich, eine Entscheidung zu treffen. Was sagt der Spartaner? Ist ja nur die kurze Distanz, mach schön ruhig, ankommen reicht.

Ich lief mich ein paar Runden warm. Der Fuß hielt, war aber nicht voll einsatzfähig. Egal, auf zum Start. Gleiche Prozedur, wie beim Super, AROO, AROO, AROO und dann der Marsch zum eigentlichen Start. Dort ging es ab und ich habe mich von jetzt auf gleich doch wieder auf ein Rennen eingelassen und mit dem ganzen Adrenalin im Körper spürte ich auch keinen Schmerz.

Die Hindernisse klappte super und auch das Laufen. Den drittplatzierten vor mir, die ganze Zeit im Blick.

Nach den negativ geneigten Wänden und dem Cargonet kam schon der Sandsack, dann der Atlasstone und der Eimer. Was eine Schlepperei ist das. Ein paar Wände im Wasser mit Tauchgang, die Wanne hin- und zurückziehen, Seil hochklettern und immer noch auf Platz 4 und ich wusste, dass ich bei den Hindernissen im Zielbereich auf Platz 3 rutschen würde….

…wenn da nicht der Speer gewesen wäre! Fuuuuuuuuuu.k! 30 Burpees!!!! Und nicht nur das. Mit den Burpees ging Motivation flöten, Adrenalin floss mit jedem Bodenkontakt aus dem Körper und der Fuß meldete sich.

Völlig niedergeschlagen setzte ich meinen Weg fort. Im letzten Teil hatten die Olivenbauern die abgeschnittenen Äste zu mehreren Haufen zusammengelegt und angezündet. Der Rauch brannte in den Augen. Der Rest des Körpers war ausgebrannt. Die Hindernisse im Zielbereich wurden wieder fehlerfrei absolviert und ich landete mit der zweiten Medaille, Foto und Shirt als 7. im Ziel.

Ich holte meine Sachen und „duschte“ mich ab. Hierzu waren Gartenschläuche mit kaltem Wasser angebracht.

Ich wollte nur noch weg. Bin dann zum Meeting Point und hab mir eine BBQ Pizza bestellt. Später gesellten sich meine Wegbegleiter dazu. Die Siegerehrung warteten wir nicht mehr ab. Alle waren ziemlich müde und am nächsten Tag war ja auch noch ein Rennen zu machen.

Im Hotel schaute ich mir entsetzt meinen blauen Fuß an. Er war glücklicherweise nur leicht geschwollen. Mal schauen, wie es morgen aussieht.

Auch hier war ich nach der Dusche relativ schnell eingeschlafen.

Wie ich bereits erwähnt hatte, konnte ich die Aussicht überhaupt nicht genießen. Also 2020 ein Hotel direkt im Ort. Im Übrigen konnte man sich direkt vor Ort für die Trifecta Weltmeisterschaft 2020 in Sparta anmelden. Man würde eine Menge Geld sparen, die Bearbeitungsgebühr und zudem noch das Shirt Training 4 Sparta 2020 gratis dazubekommen. Ich allerdings möchte mich nicht mehr so langfristig festlegen. Das hat mich schon viel Geld gekostet, weil ich dann doch nicht teilnehmen konnte. Also die Absicht Sparta 2020 steht, aber erstmal qualifizieren und zu allererst mal Spart 2019 beenden.

Raceday 2

Wieder bin ich um 06:00 Uhr wach. Der Start heute ist etwas später und da ich heute definitiv nicht racen werde, wohl gemütlich mitmachen, hab ich jede Menge Zeit. Frühstück und nochmals duschen, Sachen zusammenpacken und das Raceoutfit auf den Leib packen.

Auch heute geht es um 07:30 Uhr Richtung Sparta. Ich muss Spartan Dennis auf diesem Weg nochmals 1000 Dank sagen, dass er immer gefahren ist. Zudem hat er einen Parkplatz gefunden, der direkt am Stadion war.

Zum Ablauf heute: Aufwärmen fällt aus, mache ich unterwegs. Trotzdem den Vorsatz haben, vernünftig durchzukommen, um dann möglichst schnell nach dem Rennen aus dem Trubel zu kommen.

Startmodus ist heute anders. Nach dem AROO AROO AROO geht es direkt los. Es wird gerannt, denn der Streckenverlauf ist heute etwas anders. Irgendwie hat es den Anschein, dass mehrere Teilnehmer langsamer machen wollen. Da steckt der Vortag wohl in den Knochen.

Nun gut, ich passiere die Walls (Hurdles), das senkrechte Cargo Netz, die negativ geneigte Wand, Olympus und die Stairway to Sparta, um an der ersten Versorgungstation Rast zu machen. Die ersten aus der Vorwelle hatte ich bereits eingeholt. Bei Überholen kommt dann immer kurz der Moment, wo man denkt, ok zieh mal dran. Nein, Selbstdisziplin und ein leicht geschwollener Fuß sagen was anderes.

Also setzte ich meine Weg locker fort. Auch so bekomme ich genug geboten. Etwas balancieren und die 7 Fuss Wand führen mich zum überraschenden Bucket (Eimer) carry.

Da die Eimer gestern an einer ganz anderen Stelle waren, befürchtete ich, dass es zweimal vorkommt.

Nun kam Spartan Ridge laut Unterlagen, aber ich habe beim besten Willen keinen Ahnung mehr, was das ist. Kann mit da jemand helfen?

Ein kühles Becherchen Wasser oder zwei oder drei verhalfen etwas zur Erfrischung, denn es war echt warm geworden. Auch heute war vom angekündigten Regen keine Spur. Es ging nun endlos bergauf und als wir dann oben waren, konnten wir auf der anderen Seite weitere Spartaner sehen. Zwischen uns lag allerdings ein Tal. Also wieder runter und wieder rauf.

Bevor es über die 8 Fuss Wand ging, erst einen Baumstamm spazieren getragen. Und da kam sie auch schon – die Slagline. Ich habe sie bereits 2x bezwungen und wusste auch gar nicht, was daran so schwierig sein soll. Kurz getestet und sie war sogar stramm gespannt. Voller Zuversicht auf die Line und mit Aufsetzen des kaputten Fußes folgte die Weisung des Schiedsrichters zu den Burpees. Sch…ade! Naja, gehört wohl dazu.

Mit diesem Rückstoß im Nacken kam ich zum Beater. Ich durfte locker an der gefüllten Burpee-Zone vorbeilaufen. Oben auf diesem Berg gab es ein ebenfalls unerwartetes Speerwerfen. Kurze Rede – Burpees. Tja, hast Du Scheiße am Schuh, dann hast Du Scheiße am Schuh.

Es folgt was zum Hangeln und eine Seiltraverse. Kurze Verpflegung und Abteilung Packesel wurde eröffnet. Es startet mit einem Atlasstone mit Griff an Kette – einmal bergauf und wieder runter. Mittlerweile hatten mich schon einige Ü50 überholt. Es tut schon weh, aber der Fuß auch. Nach einer kleinen Laufeinheit durfte man den Pancake (Sandbag) schleppen. Nach einer gefühlten Unendlichkeit hatte man eine Überraschung für uns. Pancake ablegen,  Kette nehmen und weiterschleppen. I aaah! Nach einer weiteren Ewigkeit gab man die Kette wieder ab und brachte den Sandbag nach Hause. Der nachfolgende Wasserbecher fühlte sich gleich viel schwerer an.

Die Strickleitermonkeybars, Stacheldraht crawl und Twister in Serie. Mit dem Twister hatte ich ja noch eine Rechnung offen von gestern. Alles problemlos bestanden.

Komm, zur Abwechslung nochmal einen Atlasstone bevor wir wieder den Fluss erreichen mit den Wänden – druntertauchen, drüberklettern, usw., zur Erfrischung mal ein Stacheldraht crawl im Wasser.

Letzte Verpflegungsstation vor dem Ziel (mit Ziel 7 Stationen). Wanne ziehen, Seil klettern und 30 Burpees, denn ich hatte den Speer erneut versämmelt.  Mit 90 Burpees in den Beinen ging es weiter, nun auch mal gehend. Die Z-Wall hinter sich zu lassen bedeutete, dass wir bald im Zielbereich sind, wo zunächst die beiden A-Frames warteten (groß und klein), dann das MultiRig, aber Moment…! Was war das? Das Rig war plötzlich doppelt so lang. Beim Hercules Hoist das Gewicht hochziehen und rüber zur Monkeybar, die ja nun wirklich kein Problem darstellen sollte. Aber auch hier wartete eine Überraschung, denn einige Sprossen waren deutlich höher als die anderen. Slip Wall und Fire Jump … Trifecta World Championship Finisher 2019. Platz 11 im Beast. Medaille um den Hals und ein Foto gemacht. Ein Beast Shirt gab es nun nicht, sondern ein Trifecta Shirt, dazu noch eine extra Medaille und für die Teilstücke eine Platte.

Ich machte mich schnell sauber, um zum Central Square zu kommen. Dort bekam ich noch eine weitere Medaille, die bestätigen soll, dass ich die Trifecta 2x in 2019 gelaufen hatte. Das sollte jeder hier haben, denn einmal musste man, um sich zu qualifizieren und das zweit mal war die Championship selbst. Nun kaufte ich mir noch das Earned not given wristband.

Ich wartete auf die anderen. Ein Chickenburger half mir dabei.

Meine Weggefährten trudelten nach und nach ein. Alle leicht erschöpft. Nachdem alle gegessen hatten, wollten Dennis und Bina ins Hotel. Ich musste ja nun mit und habe dadurch eine wohl tolle Party verpasst.

Andererseits war ich aber auch froh, dass ich zur Ruhe kam. Habe schon gepackt und dann beim Schauen von griechischem TV eingeschlafen. Am nächsten Morgen wollte ich die restlichen Sachen einpacken, die ich zum Trocknen auf den Balkon gelegt hatte. Tja, der angekündigte Regen hat die Sachen nicht wirklich trocken werden lassen.

Gemütlich mit Blick auf den Hafen genoss ich mein Abschiedsfrühstück, denn danach ging es auch schon mit dem Auto zum Flughafen. Der Rückweg ging mit Zwischenstopp auf Thessaloniki direkt nach Weeze an den Niederrhein, wo ich bereits von meine Familie empfangen wurde.

Nun mache ich erstmal Pause – mindestens 2 Wochen!!!

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Ich möchte mich noch ganz herzlich bedanken bei:

  • Icebug Schuhe
  • Mercedes Herbrand
  • Winged Monkey Grips
  • Holdstrong fitness
  • BodyCross
  • Hindernislaufguru
  • Martial Arts Center The Crane
  • und natürlich bei Spartan Germany/Austria
  • Sportograf und David.Hofman.Photo für die vielen tollen Bilder
  • Dennis, der immer fleißig gefahren war

Fazit:

Für 2020 nehme ich mit, Hotel vor Ort buchen und einen Tag früher anreisen und einen Tag später abreisen, was weniger Stress bedeutet. Ich versuche trainingsmäßig am Ball zu bleiben, um in der neuen AgeGroup +50 (outsch) anzugreifen. Ich hoffe, dass mich die Verletzungen verschonen und die bereits vorhandenen nur noch begrenzt ärgern.

Von Spartan wünsche ich mir eine bessere Abwicklung der Registration vor Ort. Man könnte schon einen Slot am Donnerstag eröffnen und Freitagvormittag. Über Preise mecker ich nicht, hab ja freiwillig teilgenommen und dementsprechend den Preis in Kauf genommen.

Besonders gut gefallen haben mir die Preise/Medaillen. Die Strecke ist auch toll. Wem die Hindernisse zu einfach sind, was sie nicht sind, sollte einfach mal mehr Gas geben. Wenn selbst die Pros zum Ende hin 150 Burpees auf dem Konto haben oder ein Ryan Woods die Gewichte 200 m vor dem Ziel nicht mehr hochbekommt und somit von Platz 2 auf 4 fällt, dann kann  man nicht von einfach sprechen.

Größten, ach allergrößten Respekt vor dem Gewinner der Spartan Trifecta Worldchampionships Richard Hynek, der eine grandiose Performance abgeliefert hat. Der Bursche ist erst 21 Jahre alt. Geiler Typ.

Die Termine für das kommende Jahr stehen bereits auf der Homepage. Hier könnt ihr euch schon anmelden.

Spartanrace

Ich persönlich habe noch keine Pläne. OCR EC in Italien und WC in USA (oder doch die in Russland?), Spartan EC in Österreich und WC in (TBA) und Sparta liegen stehen aber alle auf dem Kalender.

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